"Ansonsten müssen wir mit Keulen auf ein Pappmännchen werfen." Das sagte Volker Behrens bei der Jahreshauptversammlung am vergangenen Freitag.
Der Kommandeur und 1. Vorsitzende des Schützenvereins Ampen-Jakobifeldmark beendete mit dieser etwas überspitzten Drohung einen der am eifrigsten diskutierten Tagesordnungspunkte. Bereits seit dem zurückliegenden Schützenfest beschäftigt die Amper Schützen das Thema Vogelschießen. "So, wie wir es in den vergangenen Jahren gemacht haben, wird es in Zukunft aus den verschiedensten Gründen kaum mehr möglich sein", erklärte Behrens. Deshalb planen die Amper, einen "Geschossfang" an der östlichen Giebelseite des Schützenhauses fest zu installieren. "Wir würden dann weiter dort unseren König ermitteln können, wo wir es auch jetzt tun", sagte Behrens. Doch so einfach, wie sich alles anhört, ist die Änderung nicht. Die Kosten dürfen nicht ausufern, Genehmigungen und verschiedene Gutachten müssen eingeholt werden. "Und die Zeit drängt ein wenig", sagte Behrens mit Blick auf das diesjährige Schützenfest vom 9. bis 11. Juni.
Kassenbericht und Wahlen verlaufen reibungslos
Darüber hinaus waren die restlichen Themen der Jahreshauptversammlung zügig abgearbeitet. Kassierer Wilfried Blum legte den Kassenbericht vor und erntete Applaus dafür, dass das Schuldsaldo des Vereins auch im vergangenen Jahr erheblich reduziert wurde. "Die Zahlen sind so weit in Ordnung", sagte Volker Behrens und ergänzte: "Für uns ist es natürlich super, dass wir mit Erkan wieder einen verlässlichen Pächter haben und seine AmeriBar so gut läuft. Geht's ihm gut, geht's uns auch gut."
Die Wiedergewählten mit Kommandeur: (hi.v.li.) Christoph Sillis, Volker Behrens, Dirk Bröcking, (vo.v.li.) Ralf Hruby, Manfred Schurse und Falk Blesken. Es fehlt Claus Kirschner.
Bei den Wahlen wurden Dirk Bröcking (als 2. Schriftführer und als Adjutant), Manfred Schurse (als 2. Fahnenoffizier), Ralf Hruby (als Ordenskissenträger), Falk Blesken (als 4. Zugführer) und Claus Kirschner (als Hallenwart) einstimmig für weitere drei Jahre in ihren Ämtern bestätigt. Lediglich für ein Jahr wurde auf eigenen Wunsch Christoph Sillis (als 5. Zugführer) einstimmig wiedergewählt. "Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Vorstandsmitgliedern und einigen Schützen für die geleistete Arbeit im vergangenen Jahr bedanken. Ohne das große Engagement und die Kameradschaft wäre vieles nicht zu leisten", sagte Volker Behrens. Für Arbeitseinsätze am Schützenhaus oder Besuche bei anderen Schützenfesten wiederholte er aber seinen Wunsch aus den vergangenen Jahren: "Es wäre schön, wenn noch ein paar Schützenbrüder mehr da wären."
Es war voll, aber nicht zu voll bei der Jahreshauptversammlung.
345 Mitglieder gehören dem Schützenverein Ampen-Jakobifeldmark aktuell an. Und diese müssen sich am Schützenfest-Samstag auf einen leicht geänderten Festablauf einstellen. Angetreten wird erst um 16 Uhr und nach dem Abholen des Königs wird gegen 17.30 Uhr am Schützenhaus das neue Kinderkönigspaar ermittelt. "Wir haben das Kinder-Vogelabwerfen von Freitag auf Samstag verlegt, weil die Beteiligung am Samstag besonders im vergangenen Jahr schon enttäuschend gering war", erklärte Behrens. Mit dieser Maßnahme erhoffen sich die Amper Schützen einen größeren Zulauf. "Vielleicht ist das noch nicht der ganz große Schlüssel zum Erfolg, aber der Anfang ist gemacht", erklärte der Schützen-Chef. Außerdem könne sich in diesem Jahr nur positiv auswirken, dass am Samstagabend seit Jahren mal wieder kein Fußballspiel das Schützenfest störe.
Sabrina Trott neue Vorsitzende des Musikzuges
Das Fest wird an allen Tagen wieder vom Musikzug des Schützenvereins begleitet. "Der Musikzug besteht derzeit aus 16 Aktiven und vergrößert sein Repertoire stetig", berichtete Volker Behrens. Neue Vorsitzende ist seit wenigen Tagen Sabrina Trott, die das Amt von Roland Linnhoff übernahm, der sich mehr auf die musikalische Ausbildung konzentrieren möchte. "Der Musikzug wächst, es läuft", sagte Behrens, und: "Ich freue mich auf das Schützenfest mit unserem Musikzug." Interessierte am Musikzug sind bei den Übungsabenden montags ab 18.30 Uhr in der Grundschule Hellweg natürlich weiterhin gerne gesehen.
Neue Wimpelketten oder Fahnen in Schwarz-Weiß-Rot können wie in der Vergangenheit bei Dirk Bröcking bestellt werden. Die Sorgen um das Vogelschießen nahm Volker Behrens den Schützenbrüdern und -schwestern am Ende auch wieder: "Wir haben einen Plan B in der Tasche", sagte er. Und der besteht nicht aus Keulen und Pappmännchen.