Das hat der Bundestrainer nun davon: Am Donnerstagabend taufte König Dirk Bröcking den diesjährigen Vogel auf den Namen Jogi. Ein Racheakt.

Bröcking wäre nicht Bröcking, wenn er die Vogeltaufe als Höhepunkt des traditionellen Stangenabends am Donnerstag vor dem Schützenfest in Ampen nicht in ein paar warme Worte gepackt hätte. "Viele haben gedacht, ich würde den Vogel Kevin taufen", sagte der bekennende Fan des FC Schalke 04. "Hätte ich machen können", erklärte er grinsend und fügte an: "Nicht wegen Kevin Kuranyi, sondern wegen Kevin Großkreutz." Dann hätte nicht der Wechsel des Schalker Stürmers nach Moskau Pate gestanden, sondern die äußerst geringe Beliebtheit des Dortmunder Spielers in königsblauen Kreisen. "Aber ich taufe dich auf den Namen Jogi", sagte Bröcking, "weil du unseren Kevin nicht mitgenommen hast." Der Stachel der Nichtberücksichtigung von Kuranyi durch Bundestrainer Joachim Löw bei der Fußball-WM in Südafrika sitzt demnach noch sehr tief.

 

Ein gefragter Mann war am Donnerstagabend auch Vogelbauer Frank Risken. Schließlich galt es, von ihm ein paar Infos zu ergattern, um den korrekten Schusstipp abgeben zu können. Risken ließ sich aber wie immer nicht in die Karten schauen und tippte selbst eine hohe 300er Zahl mit dem Kommentar "Samstag". Doch nach dem lockeren Schützenfest-Aufgalopp, für den der Spielmannszug Ampen seinen Übungsabend an die Schützenhalle verlegt hatte, steht fest: Der Vogel fällt am Freitag. Ab ca.17.15 Uhr wird geschossen - auf Jogi, dessen Namensvetter aber alle Amper bei der WM trotzdem die Daumen drücken. Kuranyi hin oder her.